@antoine____doinel
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Giulia zeigte die Arbeit "Prolegòmeni (VII Szenen)", eine Lecture-Performance (15’ circa) mit Videoscreening (13’, schwarz/weiß, ohne Sound, geloopt).
Hörspiel der Performance (Originalfassung: IT, DE) auf Soundcloud
Hörspiel der Performance (Deutsche Fassung) auf Soundcloud
Video auf Vimeo
Diese Arbeit ist die erste Station (“Prolegòmeni” bedeutet Einführung) einer längeren Forschungsarbeit über die faschistische Architektur in Italien und ihr städtebauliches und kulturelles Erbe heute. Wie prägen architektonische Wahrzeichen, Denkmäler und städtebauliche Modelle, die in den 20er und 30er Jahren unter Mussolinis Regime errichtet wurden, die Menschen heute und ihr Verständnis des öffentlichen Raums? Wie beeinflussen Bilder, Ornamente und Inschriften an öffentlichen Gebäuden die kulturelle und nationale Identität? Diese Fragen sind der Ausgangspunkt meines Forschungsprojekts “Materlingua”. Ich habe vor, an verschiedenen Orten in Italien, von Nord bis Süd, Materialien zu sammeln, die noch heute die Spuren der Ideologie der faschistischen kulturellen Vorherrschaft in Architektur und Stadtplanung verkörpern. Bei der ersten Station in Longega sammelte ich Materialien vom sogenannten Alpini-Denkmal in Bruneck, der Casa del Fascio, dem Justizpalast und dem Siegesdenkmal in Bozen. In der geloopten Videoarbeit werden diese Fragmente als sieben Kapitel oder Szenen nebeneinander gestellt und als Recherchematerial gezeigt; in der Lecture-Performance wird in einem zerstörten Haus die Geschichte dieser Denkmäler und ihr konfliktreiches Erbe in Südtirol mit poetischen Untersuchungen zu Fragen der Kreolisierung und Grenzpolitik durch sprachliche Unterdrückung verwoben.
Giulia wurde ausgewählt von dem LP Team und der externen Jury bestehend aus Katharina Weishäupl (München), Sophia Mainka (München/Paris) und Georg Erlacher (St.Vigili).